Gemeinsame Pressemitteilung zum Eckpunktepapier DigitalPakt 2.0

Die LSV BS SH hat am 09.12.2024 gemeinsam mit der LSV Gym und der LSV GemS folgende Pressemitteilung zum Eckpunktepapier DigitalPakt 2.0 veröffentlicht:

Die Bildungsminister*innen von Bund und Ländern haben sich gestern auf ein Eckpunktepapier zum Digitalpakt 2.0 geeinigt. Wir begrüßen die gemeinsamen Bemühungen zu mehr Digitalisierung in Schule, dabei ist der Digitalpackt 2.0 ein erster guter Schritt in eine digitale Zukunft. Gleichzeitig ist festzuhalten, dass der Umfang nicht zufriedenstellend ist. Fünf Milliarden Euro sind bei Weitem nicht genug Geld, um den Investitionsstau bei der Digitalisierung in Deutschlands Schulen abzubauen.

Kritisch betrachtet werden muss auch, dass der Digitalpakt 2.0 wohl, ebenso wie der Digitalpakt Schule, auf einmalige Anschaffungen und damit im Wesentlichen Hardware beschränkt sein wird. Es kann also ein moderner Server für eine Schule beschafft, aber weiterhin keine IT-Fachkraft bezahlt werden, die ihn verwaltet. Dieser Umstand kann aus unserer Sicht nicht als zufriedenstellend bezeichnet werden.

Auch den Wegfall der vom Bund angestrebten verpflichtenden Lehrerfortbildung sehen wir kritisch. Bereits nach Verwendung der Mittel des Digitalpakts Schule zeigt sich in den schleswig-holsteinischen Schulen ein Kompetenzproblem bei den Lehrkräften, was dazu führt, dass digitale Infrastruktur teilweise kaum genutzt wird oder die Nutzung sich auf die bisherigen Möglichkeiten analoger Technik beschränkt. So kommt es vor, dass der Klassenraum zwar über eine digitale Tafel verfügt, die Lehrkraft aber nicht mit dieser umgehen kann und stattdessen den Overheadprojektor verwendet.

Letztlich bleibt noch die geplante teilweise Umlegung von Kosten auf die Kommunen. Vielerorts ist die finanzielle Lage der Kommunen bereits in einem extremen Maße angespannt, die Einnahmen variieren stark von Kommune zu Kommune. Dies könnte zu einer Ungleichverteilung führen, aus der letztlich eine Benachteiligung von Schüler*innen aus finanziell schwächeren Kommunen resultieren könnte. An einigen Schulen in Schleswig-Holstein, besonders in strukturschwachen Regionen, ist die Ausstattung des Gebäudes, aber auch der Schüler*innen so schlecht, dass an einen digitalen Unterricht eigentlich nicht zu denken ist. 

Wir fordern die Bereitstellung größerer finanzieller Mittel, eine Ausweitung auf laufende Ausgaben, eine dauerhafte Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern sowie verpflichtende Fortbildungen für Lehrkräfte.